Geschichte der Migros Wallis: 1990-1994
Polyvalente Klubschule
Seit ihrer Gründung legen die Walliser Zentren der Klubschule eine grosse Energie, viel Kreativität sowie ein ständiges Bemühen an den Tag, den Erwartungen und Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen. Jedes Jahr schaffen sie neue Angebote in den Bereichen Weiterbildung, Sport und Freizeit. Die Sprachkurse stossen ständig auf ein sehr grosses Interesse, während die Informatik nun auch bei der breiten Bevölkerung immer mehr Bedeutung erhält. (...) |
In Zahlen
Im Jahre 1990 macht der Umsatz einen Sprung von 10%. Die Wirtschaftskrise, welche sich in den Jahren 1991-1992 breitmacht, stoppt die bisher guten Ergebnisse des Unternehmens. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte verzeichnet die Migros Wallis einen Rückgang ihrer Umsatzzahlen: -0,15%. Berücksichtigt man dabei den allgemeinen Kontext, kommt die Genossenschaft eigentlich noch recht glimpflich davon. |
Aufmerksame Arbeitgeberin
Seit mehreren Jahren bemüht sich das Unternehmen, die tieferen Löhne merklich anzuheben. Einige davon erfahren innerhalb von drei Jahren eine Erhöhung um 23,7%. In der vorhergehenden Dekade hatte es die Genossenschaft nie nötig, auch nur eine einzige Person mit Kaderfunktion ausserhalb des Unternehmens zu rekrutieren. Ihr System der Aus- und Weiterbildung erlaubt es ihr, ausgezeichnete Mitarbeitende anzuziehen und sie bis zu Posten höchster Verantwortung zu führen. |
Brico-Loisirs von Conthey
Begeistert vom Erfolg des Freizeitzentrums von Martinach baut die Migros Wallis ein zweites in Conthey. Auf einer Fläche von 5‘000 m2 bietet dieses neue Zentrum ein grosses Rayon mit Bastelartikeln, Micasa-Möbeln, Nonfood-Artikeln und Lebensmitteln. Stattliche Verkaufsstände für Fleisch, Wurstwaren, Traiteur-Artikel, Fisch und Käse in traditioneller Verkaufsart ziehen eine zahlreiche Kundschaft an. Eine Cafeteria mit kleinen Verpflegungsmöglichkeiten ergänzt dieses Angebot. |
Die Kreditkarten sind da
Das ist neu bei der Migros Wallis: Man kann seine Einkäufe jetzt mit der Karte bezahlen. Der Markt von Conthey akzeptiert Euroschecks, sowie EC-Karte, Postcard und M-Card. Dieses Zahlungssystem wird schrittweise auf die anderen Märkte der Genossenschaft ausgedehnt. |
Kommerzielle Expansion
In der Schweiz sind die 90er-Jahre geprägt von der Rezession und der wirtschaftlichen Stagnation. Man behält sein Budget im Auge, man verschiebt grössere Investitionen auf später. Der Markt ist übervorsichtig geworden. Aber die Bevölkerung schätzt die Migros, deren Preise im Vergleich zu anderen Anbietern bescheiden sind. Trotz dieser wirtschaftlichen Flaute legt die Migros Wallis Schwung an den Tag. (...) |
Die Überschwemmung von Brig
Am 24. September 1993 tritt die Saltina über die Ufer und verursacht die grösste Überschwemmung, welche das Wallis seit einem halben Jahrhundert erlebt hat. Im Migros-Markt, der sich im untersten Stadtteil, ganz in der Nähe des Bahnhofs von Brig befindet, entgeht man ganz knapp einem grossen Drama. Zum Glück finden das Personal und die Kunden in den Räumen der an den Laden angrenzenden Klubschule im ersten Stockwerk Zuflucht. (...) |
Die Klubschule verlässt Siders
1993 entscheidet die Klubschule, ihr Center in Siders zu verlassen, da die Infrastruktur den modernen Anforderungen des Unterrichts und der Freizeitgestaltung nicht mehr entspricht. Sowieso besuchten viele Siderser schon seit mehreren Jahren das Klubschulzentrum in Sitten, das dank seiner Grösse, der Qualität seiner Einrichtung und dank seines idealen Standortes in der Nähe des Bahnhofs und Busbahnhofs einen regionalen Dienst gewährleisten konnte. Zwei Jahre später wird die Klubschule in Sitten vergrössert. |
Präsidentenwechsel
Nach sieben Jahren an der Spitze des Verwaltungsrates der Migros Wallis tritt Georges Barlatey im Jahre 1993 in den Ruhestand. Er ist in Monthey eine bekannte Persönlichkeit. Viele Jahre arbeitete er für die Firma Giovanola, bevor er die Leitung des Ressorts Raumplanung seiner Geburtsstadt übernahm. Man beschreibt ihn als schelmisch, schlagfertig; fähig, diplomatische Wunderleistungen zu vollbringen, wenn sich ein Konflikt abzeichnet. Er war auch mutig, da er zu einer Zeit via das Genossenschaftskomitee in die Genossenschaft eingetreten ist, als man seine Sympathie für die Migros nicht gerne manifestierte: Dies war im Jahre 1962. Sein Nachfolger an der Spitze des Verwaltungsrates ist Jean-Jacques Zuber. |
Sion Nord
Die Migros Wallis eröffnete im Jahre 1985 ihren ersten Quartierladen in Sitten. Es war der einzige seiner Art in einem Kanton, wo die Agglomerationen eher klein sind. Es stellte sich jedoch sehr bald heraus, dass diese Niederlassung den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprach. Die Kundenzahlen überstiegen die zuvor gemachten Prognosen. Es war deshalb notwendig, sich darüber Gedanken zu machen, einen funktionelleren Betrieb zu finden, um die Qualität der Dienstleistungen an den Kunden zu verbessern. Im Jahre 1994 zieht der Migros-Markt Sitten-Nord von der Rue des Tonneliers weg und zügelt in die neuen Lokalitäten des Ritz-Gebäudes. (...) |
Eine Welt für Bastler
Die Überschwemmungen von 1993 treffen die Migros in doppelter Hinsicht: einerseits verwüsten sie den Laden von Brig und anderseits verzögern sie die Arbeiten am Bau in Glis beträchtlich. Dank dem Einsatz der verantwortlichen Personen wird die Verspätung teilweise wieder aufgeholt. Einige Monate später wird das Brico-Loisirs eröffnet. Da die Do-it-yourself-Abteilungen der Läden von Visp und Brig dadurch überflüssig geworden sind, werden sie geschlossen: Sämtliche Werkzeuge zum Basteln, für Gartenarbeiten und Inneneinrichtungen werden nun im neuen Gebäude konzentriert. |
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