Das Ende des Giro-Systems
Im Geschäftsbericht der Genossenschaft für das Jahr 1967 kann man folgendes nachlesen: "Das Ende des Monats [August] ist auch das Ende eines Verkaufssystems, welches bei uns nur wenig bekannt ist: Das Giro-Prinzip wurde zu einem Zeitpunkt als opportun erachtet, als die Eröffnung von neuen Migros-Märkten verboten war. Diese Verkaufsform, welche es unabhängigen Lebensmittelhändlern ermöglichte, gleichzeitig Produkte verschiedener Marken und Migros-Produkte zu verkaufen, löste beim Käufer oft Bedenken und Verunsicherungen aus.
Anderseits war von Seiten der Migros keine direkte Intervention möglich. So haben wir Ende August das zwischen einem Lebensmittelhändler von Sankt Niklaus und der Migros Wallis bestehende Abkommen endgültig aufgelöst. Es handelte sich übrigens um das einzige Giro, welches in unserem Kanton betrieben wurde."
Der Walliser Giro-Laden wird schlecht geführt. Die Waren sind nicht frisch genug und man verkauft dort auch Wein. Die Konsumenten beklagen sich beim Migros-Genossenschafts-Bund über die schlechte Führung dieses Landens. Pierre, Franc, ehemaliger stellvertretender Direktor, begibt sich vor Ort, um mit den verantwortlichen Personen zu verhandeln. "Die ganze Sippe stand vor mir. Sie waren aufgereiht wie auf den Fotos des Politbüros im Kreml." Da eine Diskussion offenbar aussichtslos war, beauftragte Pierre Franc drei seiner Mitarbeiter, die noch im Laden befindlichen Migros-Produkte einzusammeln und sie mitzunehmen. Diese Operation ging dann glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle über die Bühne.
Das Giro-System wird "endgültig abgeschafft" lesen wir dann im Geschäftsbericht. Wir werden jedoch später feststellen, dass das Konzept nicht den endgültigen Tod erlitt, wie man es damals glaubte.
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Anderseits war von Seiten der Migros keine direkte Intervention möglich. So haben wir Ende August das zwischen einem Lebensmittelhändler von Sankt Niklaus und der Migros Wallis bestehende Abkommen endgültig aufgelöst. Es handelte sich übrigens um das einzige Giro, welches in unserem Kanton betrieben wurde."
Der Walliser Giro-Laden wird schlecht geführt. Die Waren sind nicht frisch genug und man verkauft dort auch Wein. Die Konsumenten beklagen sich beim Migros-Genossenschafts-Bund über die schlechte Führung dieses Landens. Pierre, Franc, ehemaliger stellvertretender Direktor, begibt sich vor Ort, um mit den verantwortlichen Personen zu verhandeln. "Die ganze Sippe stand vor mir. Sie waren aufgereiht wie auf den Fotos des Politbüros im Kreml." Da eine Diskussion offenbar aussichtslos war, beauftragte Pierre Franc drei seiner Mitarbeiter, die noch im Laden befindlichen Migros-Produkte einzusammeln und sie mitzunehmen. Diese Operation ging dann glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle über die Bühne.
Das Giro-System wird "endgültig abgeschafft" lesen wir dann im Geschäftsbericht. Wir werden jedoch später feststellen, dass das Konzept nicht den endgültigen Tod erlitt, wie man es damals glaubte.
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